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Suse Itzel (*1984) studierte Bildende Kunst an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg. Sie hat die Fäden der Textiltape abgezogen, sie hat die Teppiche ihrer Großmutter wieder aufgeknüpft, sie hat einen Schrank zerschnitten und ihn zu einer klapprigen Marionette zusammengesetzt. Sie hat das Füllmaterial aus den Matratzen hüpfen lassen und hat das kaputte Gebäude ein zweites Mal zerstört. Sie hat den Betrachter*innen den Boden unter den Füßen weggezogen, weil ihr selbst der feste Untergrund seit jeher fehlt. Sie hat Kletten gesammelt und die grüne Couch aus ihrem Elternhaus nachgebaut – bis sie bemerkt hat, dass ihr das nicht reicht. Jetzt sucht sie nach einem künstlerischen Vokabular, mit dem sie gegen die Sprachlosigkeit anschreibt. Ihre jüngeren autobiographisch gefärbten Arbeiten beschäftigen sich explizit mit dem sexuellen Missbrauch, den sie als Kind und Jugendliche erdulden musste. 2023 beendet sie ihr Postgraduierten-Studium an der Kunsthochschule für Medien in Köln.

Suse Itzels Videoarbeiten und raumgreifende Installationen waren u.a. im Japanischen Kulturinstitut in Köln, im Gerhard-Marcks-Haus in Bremen, im Kunsthaus Hamburg, in der Sammlung Falckenberg in Hamburg-Harburg, im Ludwig Form in Aachen, im Periscope in Salzburg oder in der Kunsthalle Wilhelmshaven zu sehen. Sie erhielt Stipendien in Hamburg, Graz, Salzburg und Wien. Sie war Stipendiatin auf Schloss Plüschow, bei der Roger Willemsen Stiftung, im Künstlerhaus Ahrenshoop und zuletzt beim Center for Literature in Münster.

www.suse-itzel.info

Es gibt kein Fieber, das man nicht messen kann Rauminstallation, Audioinstallation, 12 x 5,80 m, 2022
Zwang II Leder, Plastik, Haarwickel, Metall, 20 x 45 x 175 cm, 2021
Zwischen den Zeilen lesen werdet ihr nicht, Nr. 8 Farbe und Folie auf Papier, 50 x 70 cm, 2022
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